Bandscheibenvorfall – Simple Tipps, die dir bei Beschwerden helfen
„Ich habe mich nach vorn gebeugt und wollte die Blumenerde hochheben. Plötzlich habe ich ein „plopp“ gefühlt und anschließend ein ungewohntes, fast warmes kribbeln im Bein verspürt. Ich wusste sofort, dass da was im Busch war“.
Die Geschehnisse gleichen sich immer wieder. In den nächsten 6 Monaten hast du also die Chance es besser zu machen. Das, was du oben gelesen hast nennt sich „Bandscheibenvorfall auf Höhe L4/L5“, deshalb die Beschwerden auf der Rückseite des Beines.
Das „Rezept“ zur Wiederherstellung sieht in etwa so aus:
- Mobilisation der Hüfte
- Zu Beginn vorsichtiges Training um die Beschwerden herum
- Z E I T
Jemand, der noch nie solche Rückenschmerzen hatte kann schlecht nachvollziehen, wie es ist aufzustehen und sein Bein kaum zu fühlen oder solche Schmerzen zu haben, als dass er am liebsten gleich wieder ins Bett fallen würde.
Meine eigenen Verletzungen haben dafür gesorgt, dass ich „besessen“ wurde. Besessen davon komplexe Bewegungen zu analysieren und zu optimieren und mit dem Gedanken: deinen Patienten sollte das möglichst nicht widerfahren.
Auch wurde mir tatsächlich bewusst,
dass der menschliche Körper heilen kann. Leider wird den Menschen sooft eingeredet, dass sie „X“ nicht mehr machen können. Allzu oft ist dies allerdings schlicht und ergreifend nicht wahr. Natürlich kann der Körper oft (aber nicht immer) heilen. Man muss ihm nur die notwendige Zeit, entsprechende Reize und die nötigen Nährstoffe zur Verfügung stellen.
Gerade Bandscheibenprobleme können unheimlich frustrierend sein, weil sie so langwierig sind. Hier sind einige Maßnahmen für dich, wenn du gerade Beschwerden mit deinem Rücken hast:
- Es klingt plakativ: bleibe positiv! Das Hirn und deine Gedanken sind mächtige Verbündete, wenn es um Heilung geht. Die Art und Weise wie du über dich und deine Verletzung denkst beeinflusst die Wundheilung. Einfacher ausgedrückt: wenn du dich auf das Problem fokussierst, dann wird es von allein schlechter. Suche lieber nach Lösungen, die wenigsten Schmerzen sind für immer.
- Fokussiere dich auf die kleinen Schritte und die täglichen Siege! Hört sich auch ein wenig plakativ an, allerdings sehen wir in der Praxis immer wieder eine Sache: manche Menschen lieben ihre Beschwerden. Wenn du es heute schon schaffst wieder 200m ohne Beschwerden gehen kannst, dann ist das ein Erfolg. Vielleicht hast du es heute schmerzfrei aus dem Bett geschafft: ERFOLG! Eventuell hast du heute genießt und hast danach keinen Schmerz im Rücken gehabt. All das sind Zeichen dafür, dass dein Körper heilt!
- Vermeide Bewegungen, die mehr Schmerz verursachen. Sollte eigentlich selbstverständlich sein, allerdings kommt es immer wieder vor, dass die „no pain – no gain“-Mentalität durchgezogen wird. Isolierte Schmerzen bei Kreuzheben/Kniebeugen oder anderen Bewegungen sind nie gut und sollten absolut vermieden werden.
- Bleib aktiv! Natürlich wird dein Training angepasst werden müssen. Natürlich ist es zu Beginn vielleicht nicht so viel Training wie du es gewohnt bist. Es kommt allerdings selten vor, dass du gar nichts mehr machen kannst. Fit bleiben sorgt dafür, dass du schneller heilst.
5. Arbeite mit einem Professional. Hier willst du nicht „einfach mal versuchen“. Die Wirbelsäule ist ein komplexes Gebilde und zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle zu arbeiten kann dein Comeback massiv beschleunigen. Auch passive Maßnahmen wie Massagen oder dry needling sind effektive Möglichkeiten um Beschwerden zu lindern während du heilst.
6. Folge und vertraue dem Plan. Wenn du CrossFit betreibst, dann ist es nicht so sinnvoll direkt ein Benchmark Workout als Wiedereinstieg zu nutzen. Vielmehr solltest du einen strukturierten Plan bekommen, der dir hilft an den festen Stellen beweglich und an den schwachen Stellen stark zu werden, sodass du Schritt-für-Schritt dein Volumen erhöhen kannst. Weißt du nicht, wie das funktioniert, dann suche dir bitte einen Professional! Das einzige, was frustrierender als eine Rückenverletzung ist, ist eine Wiederverletzung des Rückens.
7. Arbeite an deiner Atmung. So simpel es klingt – die Atmung sorgt für so unheimlich viele, positive Prozesse im Körper, dass es sich absolut lohnt an der Atmung zu arbeiten.
Ich hoffe, dass dir diese Tipps helfen und du gemerkt hast, dass dein Körper heilen kann. Er benötigt nur ausreichend Zeit und einen vernünftigen Plan zur Rehabilitation.
Wenn du nicht weißt, wo du starten sollst, dann schreibe mir eine Mail. Ich bin froh dir helfen zu dürfen!